BI-Tools versprechen Entscheidungen auf Basis klarer Daten und Fakten. In Deutschland und den USA investieren die Unternehmen zwar in die Technologie. Entscheidungen werden dennoch sehr oft nicht auf Basis betriebswirtschaftlicher Analyse getroffen.

Im Zweifel folgen deutsche Entscheider lieber ihrer Intuition als kalten Zahlen und Fakten – mögen diese auch noch so aufwendig ermittelt worden sein. Nun war das Vertrauen in die Eingebung hierzulande immer schon ausgeprägt. Erstaunlich ist allerdings, dass das Pendel zwischen Bauchgefühl und nüchternen Daten trotz erheblicher Investitionen in Business Intelligence (BI) in den vergangenen Jahren in Richtung Intuition zurückgeschlagen hat. Eine Studie der Unternehmensberatung Novem Business Applications legt dies jedenfalls nahe.

Mehr als die Hälfte der rund 300 von Novem befragten Manager gaben an, mit Entscheidungen nach Bauchgefühl besser gefahren zu sein als mit jenen auf Grundlage von Fakten. Vor vier Jahren sagten das lediglich 47 Prozent. Und aktuell halten nur 42 Prozent die Entscheidungen auf Basis von reinen betriebswirtschaftlichen Daten für erfolgreicher.

Warum das so ist, stellte vor einiger Zeit Aberdeen-Analyst David Hatch klar. „Viele Unternehmen verbringen Monate damit, die von BI versprochenen Reporting- und Analyse-Möglichkeiten aufzubauen“, so Hatch. „Sie nehmen dafür enormen Kosten in Kauf. Und dann stellen sie fest, dass es immer noch verschiedene Versionen der Wahrheit gibt – ohne einen Königsweg festzustellen, welche richtig oder angemessen ist.“

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