SOMATISCHE MARKER
Das Herz hat Gründe von denen die Vernunft nichts weiß. Blaise Pascal
Der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damásio stellte die Theorie auf, dass alle Erfahrungen eines Menschen im Laufe seines Aufwachsens in einem emotionalen Erfahrungsgedächtnis gespeichert werden. Das bedeutet, sämtliche Erfahrungen eines Menschen werden emotional bewertet und nach einem einfachen Prinzip abgespeichert: Hat die gemachte Erfahrung einen positiven Eindruck auf das eigene Wohlbefinden hinterlassen, wird sie mit einem guten Gefühl markiert – hat sie ein negatives Befinden hinterlassen wird sie mit einem schlechten Gefühl abgespeichert bzw. markiert.
Nach Damásio teilt sich dieses Erfahrungsgedächtnis über ein körperliches Signalsystem mit, das dem Menschen bei der Entscheidungsfindung hilft und das als somatische Marker bezeichnet wird. Bei der Vorstellung verschiedener Handlungsalternativen geben die somatischen Marker also eine Rückmeldung, die dem Entscheider helfen, indem sie alle emotional nicht tragbaren Handlungsmöglichkeiten ausschließen.
Diese Signalsysteme zeigen sich z.B. als vegetative Symptome wie erhöhter Herzschlag und Blutdruck, Muskelzuckung sowie schweißige Hände. Wenn Sie als Aufregung wahrgenommen werden, gilt das als Start-Hinweis, dass man auf dem richtigen Weg ist. Im Gegenzug dazu mahnt z.B. eine Verspannung im Rücken zur Vorsicht: Stopp, irgendetwas ist hier noch nicht in Ordnung.
Somatische Marker nehmen uns nicht das Denken ab. Sie unterstützen uns bei Denkprozessen, indem sie ungünstige Wahlmöglichkeiten ins rechte Licht rücken und sie rasch aus allen weiteren Überlegungen ausblenden.
Literaturempfehlung:
Damasio, Antonio: Descartes’ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn.
Storch, Maja: Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Von somatischen Markern, Bauchgefühl und Überzeugungskraft.
Kast, Bas: Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft
GET IN TOUCH
Ihre Anfragen zu Vorträgen, Seminaren und Decision-Retreats